Das Monocoque des eax03 holt verglichen mit den letzten Jahren nochmals mehr Gewicht heraus. Durch einen neuen Vorderwagen kann das Gewicht ohne Einbußen in der Torsionssteifigkeit weiter reduziert werden. Dadurch erforderliche Anpassungen in den Coverbauteilen erlauben eine tiefere Nase mit besserer aerodynamischer Performance.
Ein weiteres Augenmerk lag auf dem strukturellen Design des Frontflügels. Durch optimierte Anbindungskonzepte konnte bei verbesserter Steifigkeit weiteres Gewicht gespart werden.

Unser Aerodynamikpaket zeichnet sich durch zahlreiche Neuerungen aus. Das Highlight ist der neu entwickelte Frontflügel, welcher die Effizienz von Unterboden und Heckflügel optimiert. Wir erprobten während der Entwicklungsphase einige Konzepte. Der doppelte Main Flap stellt die innovativste Entwicklung dar. Dieser ermöglicht eine Vergrößerung des Lufteinlasses in den Unterboden und perfektioniert außerdem das Tirewakemanagement, indem die Luftströmung nach außen vom Auto weg geleitet wird. Die seitliche Anströmung des Unterbodens wird durch die neue Footplate verbessert, welche außerdem den Luftmassestrom in die Kühlung optimiert. Die neuen Dive Wings ergänzen unser bereits bestehendes Heckflügel-Konzept.

Fokus der diesjährigen Weiterentwicklungen im Antriebsstrang sind neben einer erneuten Gewichtsreduzierung auch Effizienzsteigerungen und Steifigkeitsoptimierungen, um die fahrdynamischen Eigenschaften des eax03 weiter zu optimieren. Eine neue und leichtere Generation Aluminium-Radträger bildet hierbei das Herzstück der Baugruppe, während geometrisch-optimierte Carbonfelgen die Laufbedingungen für die Performance unserer Reifen verbessern. Dank maßgeschneiderter Dichtungstechnik und neuer Strömungsanalysen zum Getriebeölfluss, welche ein Alleinstellungsmerkmal in der Formula Student darstellen, konnten wir die Effizienz unseres Antriebsstrangs erneut erhöhen.

Das Fahrzeug wird von einer 600 V Traktionsbatterie mit 6.8 kWh Kapazität versorgt. Der neuen Generation an Radnaben-E-Motoren stehen 80kW Leistung zur Verfügung, wobei ein einzelner Motor bis zu 35 kW umsetzen kann. Die größte Neuerung im Antriebsstrang ist das neu entwickelte Batterie Management System, welches im Vergleich zum Vorjahr internes passives Zellbalancing bereitstellt, was die Performance der Batterie weiter erhöht. Zur Regelung des Fahrzeugs sind über 20 Sensoren durch den minimalisierten Kabelbaum an das dezentrale CAN-System angeschlossen, wobei zum autonomen Fahren insbesondere zwei Kameras und ein LiDAR-Sensor verwendet werden. Das Herzstück des elektrischen Systems stellt eine standardisierte selbst entwickelte ECU dar - eingesetzt unter anderem als Vehicle Control Unit und Controller in der Power Distribution Unit. Im Fokus der Entwicklungsarbeit für den eax03 stand die nahtlose Integration leistungsstarker und zuverlässiger Komponenten des E/E-Systems und elektrischen Antriebsstrangs.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der autonomen Software hat zum Ziel, die Fertigkeiten unserer Fahrer abzubilden und sie in den Disziplinen Acceleration und Skidpad zeitmäßig zu unterbieten. In der Saison des eax03 wurden viele Verbesserungen im puncto Stabilität vorgenommen und der Test- und Simulationsprozess überarbeitet. Mit einer nochmal verbesserten Umgebungswahrnehmung von bis zu 60 Metern Distanz können wir die Streckenmarkierungen frühzeitig erkennen und das Fahrzeug mit Hilfe verbesserter State Estimation Konzepte näher an die physischen Limits heranführen.

Das direkte Feedback des Autos an den Fahrer ist entscheidend für die letztendliche Performance eines Rennwagens. Mit dem neuen Lenksystem des eax03 ist es uns nicht nur gelungen, die Lenkmomente zwischen Reifen und Fahrer direkter zu übertragen, sondern auch das Gewicht der manuellen und autonomen Lenkung um insgesamt 14% zu verringern. Selbstentwickelte Hauptbremszylinder, Bremssattel und das optimierte Gaspedal runden das Gesamtpaket ab und ermöglichen dem Fahrer, das Auto an seine fahrdynamischen Grenzen zu bringen.